Genozid an dem Volk der Sudetendeutschen!: Über Tschechien

Verzeihen und das Unfassbare verstehen

„Der alte Grundsatz "Auge um Auge" macht schließlich alle blind.“
von Martin Luther King

Der Völkermord an den Sudetendeutschen wurde in einem gesellschaftlichen Kontext einer tiefen ökonomischen, politischen und moralischen Krise in Europa vorbereitet und begangen, zu einem Zeitpunkt, da auch ein religiöses Gewissen ausgeschaltet, die Gefühlswelt verarmt und Fähigkeiten, Gutes vom Bösen zu unterscheiden, völlig verkümmert waren. Welche Schlussfolgerung kann man daraus ziehen, dass Ausschreitungen bis hin zu einem Völkermord immer dann drohen, wenn ein Bruch zwischen der jeweiligen Kultur und den gültigen Werten erfolgt, das bedeutet , wenn die spirituelle Kraft einer Kultur oder Volkes geschwächt ist und versagt. Immer dann, wenn in einer Gesellschaft die Wertmaßstäbe abhanden kommen und das Gespür für Gutes und Böses verkümmert und eingeschlafen ist.

Böses war anscheinend ansteckend, so kann man den Eindruck erhalten, wenn man die schrecklichen Greueltaten während des 2. Weltkriegs mit dem Terror der Vertreibung der Sudetendeutschen vergleicht. Es war eine Epidemie des Bösen, das sicher auch durch das früher Geschehene einen Nährboden gefunden hatte. Eine unvorstellbare Grobheit, Gesetzlosigkeit, eine Entrechtung der Betroffenen, mutwilliges Töten, ja sogar eine Lust zum Töten, erschütternde Vergewaltigungen von Frauen von jung bis alt, aber auch ein planmäßiges Aushungern von Kleinkindern und Säuglingen ist den Sudetendeutschen widerfahren.

Ein Stück Papier und ein Stift können Wunder bewirken – Schmerzen heilen, Träume in Erfüllung gehen lassen, verlorene Hoffnung wiederbringen.“ Von Paulo Coelho

Solche Schicksalsschläge und Leiden machen uns Betroffene sehr unbeholfen und unsicher. Wir wissen dann auch nicht wie wir reagieren sollen, suchen auch hilflos nach Gründen, Erklärungen und Lösungen. Es gab bei mir einen sehr starken Willen, diese Vergangenheit für immer zu vergessen. Das hat sich aber geändert. Mein Wille ist gewachsen, sich dem Geschehenen in der Kindheit zu stellen.

Menschenrechte werden in der Bundesrepublik Deutschland auch im Jahre 2010 mit zweierlei Maß gemessen. Es fliesen Mitleid und Tränen, wenn es um Vertriebene aus anderen Kontinenten geht. Es ist unerträglich, die Opfer der deutschen Heimatvertrieben werden auch heute noch von Politikern verhöhnt. Diese schwachköpfigen korrupten Politiker sind Rassisten, indem sie die eigenen Landsleute die nach dem zweiten Weltkrieg zu Millionen aus ihrer Heimat vertrieben worden sind, als Täter hinstellen die es nicht besser verdient haben.

Nachwort

Mein Blog möchte meiner Generation, die noch im Sudetenland geboren wurde, in Erinnerung halten, woher wir einst stammten und ist auch eine mühsame Suche nach meiner Identität!

Die Sudetendeutschen möchten sicher nicht altes Unrecht mit neuem Unrecht begegnen und tschechische Siedler im Sudetenland "vor die Tür setzen". Aber dennoch sollte denjenigen der heutigen Bewohnern dieser Gebiete, die selbst heute noch Benes, den Chef-Organisator des Völkermords, auch im Jahr 2010 von Staats wegen ehren und auch die Morde an mehr als einer Viertel Million Deutschen nach Kriegsende immer noch beschönigen, verharmlosen oder sogar noch bestreiten immer eines klar sein: Sie wohnen allesamt in den von den Sudetendeutschen geraubten Häusern, in geraubten Städten und selbst auch die Kirchen, Schulen und Rathäuser sind geraubt. Für jeden Quadratkilometer dieses heute nun rein tschechischen Gebiets mussten dafür mindestens 10 Deutsche sterben und 120 Deutsche pro Quadtratkilometer wurden vertrieben, einige davon nach langer Zwangsarbeit als Sklave in der eigenen Heimat.

An diese Verbrechen zu erinnern, sind wir unseren Eltern, Großeltern und den damals umgekommenen Familien schuldig. Selbst wenn uns immer wieder dumm daher redende Politiker einreden wollen, für das zugefügte Leid selbst verantwortlich zusein.

Über Tschechien

Gesamtzahl der Seitenaufrufe